Fokus



Liebe.
Mut.
Freiheit.
Alles.


Feuerwerk im Kopf

Silvester. Feuerwerk. Es ist laut. Es knallt. Aber: Es sieht auch schön aus. Und ab einem gewissen Punkt wird es langweilig. Man sieht vor lauter Knallerei das einzelne Licht nicht mehr. Alles wird zu viel.

Menschen ohne Fokus erleben genau das. Und zwar nicht nur am 31.12. - sondern nahezu täglich. Es sind besonders die intelligenten MacherInnen, die vor Ideen und Tatendrang nur so sprühen. Es sind oft Menschen, die viel wahrnehmen, die gerne helfen, die ein großes Herz haben, oft sind diese Menschen auch gute ZuhörerInnen. Eigentlich.

Denn irgendwann kommt bei ihnen der Punkt, an dem es zu viel wird. Zu laut, zu bunt.

Wenn alles zu viel wird, dann heißt das oft, dass es an anderen Stellen von etwas zu wenig gibt.

Stehen Sie gerade an einem ähnlichen Punkt? Vielleicht ahnen Sie bereits, dass es irgendwo eine Tür gibt, sie sich ab und zu auch öffnet, aber es gibt etwas, dass sie davon abhält, durch sie hindurchzugehen. Verständlich. Denn vielleicht ahnen Sie bereits ebenso, dass sich gerade etwas verändert, aber Sie sehen das Versprechen noch nicht, dass es am Ende gut wird. Das Vertrauen fehlt.


Es geht bei der Fokussierung nicht um „entweder - oder“, sondern um das Integrieren. Das, was schadet, wird nach und nach weggelassen. Und um es vorwegzunehmen: das ist nicht nur leicht.
Und das, was hilfreich ist, was nutzt, was dient, wird mehr und mehr integriert, wird eingefügt in das große Ganze des eigenen Lebens. Und genau diese Punkte sind in Konflikten mit die wichtigsten.


Was es dazu bedarf, diesen Weg zu gehen?

Ihren Willen. Ihre Aufmerksamkeit. Ihre Liebe zu sich selbst. Wenn Sie es sich wert sind, dann ist dies der erste Schritt durch die Tür. Klingt wie eine Floskel, ist aber ein wichtiges Element für das Fundament. Eine Entscheidung, die Sie übrigens selten mit dem Kopf treffen, sondern mit dem Herzen. Vielleicht mit Ihrem Unterbewusstsein, mit Sicherheit aber dem Teil, der endlich gelebt werden will. Und nun bin ich wieder bei der Meditation. Es gibt nichts zu tun, außer zu sitzen und zu atmen. Nur machen. Hätten Sie mir vor einigen Jahren gesagt, dass ich diese Sätze schreibe, ich hätte Sie für verrückt gehalten, mindestens.


Meditation* setzt einen Fokus. Lässt Sie konzentriert arbeiten, macht Sie weniger vergesslich. Lässt Sie angstfreier werden, bringt Sie zu Ihrem Kern, der Sie ausmacht. Und vielleicht mögen Sie es noch nicht glauben, aber eines Tages werden Sie wissen: dieser Kern, dieses Wesen, wird hier dringend benötigt. In einem Leben, in dem es so viel zu entdecken gibt, wir so viele Möglichkeiten haben, ist es enorm wichtig, dass es Menschen gibt, die bereit sind, in die Führung zu gehen. In zweiter Linie mit ihren Teams, in erster mit sich selbst. Denn nur dann werden Sie auch die Führungskraft, die Sie sein wollen- und „eigentlich“ schon sind, wenn Sie den Mut haben, das Gehäuse nach und nach zu Ihren Gunsten anzusehen, zu lassen, was Sie nicht mehr benötigen, zu heilen und so dem Kern die Möglichkeit geben, weiter zu wachsen. Mit und aus ihm werden Ihre Vorhaben, Ihre Pläne, Ihre Ideen zu einem wahren Feuerwerk: an dem besonders auch Sie selbst Freude haben werden. Führung heißt nicht, dass Sie zwangsläufig ein Team an Ihrer Seite haben, Führung heißt ganz besonders: Sie sind der Chef, die Chefin in Ihrem Leben. Besonders in Konflikten.

Anfangen. Ganz konkret.

Es gibt mindestens drei Möglichkeiten, die den Einstieg in die Meditation ermöglichen. Vielleicht ist eine Tür für Sie interessant, probieren Sie es einfach aus.


Vergleichen Sie es mit dem Himmel und den Wolken: in der ersten Variante wollen Sie die Wolken festhalten oder in der Form verändern, in der zweiten wollen Sie sie gar nicht wahrhaben … und in der dritten sind Sie der Himmel. Wolken kommen, gehen, ziehen, verändern sich. Sie sind und bleiben der Himmel. Lassen Sie die Wolken einfach nur Wolken sein.


Erste Möglichkeit:

Hinsetzen, zur Ruhe kommen, atmen. Und dann den ersten Gedanken, den man denkt, nehmen und ihn festhalten. Testen Sie das nur eine Minute. Wenn Sie denken „Mist, jetzt muss ich das eine Minute aushalten“, dann denken Sie genau das für eine Minute. Probieren Sie es!


Zweite Möglichkeit:

Hinsetzen, zur Ruhe kommen, atmen. Und jetzt auf keinen Fall etwas denken. Nichts. Egal, was passiert, Sie denken: nichts. Auf keinen Fall! Ein Auto hupt, der Magen knurrt, die Zeit drängt, das Knie tut weh: ganz egal. Sie denken nichts. Eine Minute testen.


Dritte Möglichkeit:

Die beiden oben beschriebenen Varianten bewirken bei vielen Menschen nur, dass sie wahlweise nie wieder meditieren - oder dass sie Druck ausüben. Auf sich selbst, weil sie glauben, dass sie zu doof sind, nicht klug genug, nicht entspannt genug. Sie schaffen es nicht. Menschen ohne Fokus wissen um ihr Problem. Sie haben es erkannt, sie haben irgendwie meistens schon ein Gefühl, dass etwas nicht ganz richtig läuft und dass es noch andere Wege gibt. Sie wissen also um ihr Defizit, wollen meditieren, bekommen es aber nicht hin, weil das Feuerwerk im Kopf immer stärker ist. Die dritte Möglichkeit ist daher oft die, die besonders Menschen, die relativ viel aufnehmen und wahrnehmen, den Einstieg am leichtesten macht, sofern sie sich überwinden:


Hinsetzen, zur Ruhe kommen, atmen. Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Raum. Breiten Sie sich und Ihren Körper in Ihrem Geist aus. Weiten Sie ihn visuell auf das Zimmer aus, dann auf die Wohnung. Sie sitzen nicht in der Wohnung, Sie sind die Wohnung. Und dann dehnen Sie sich immer weiter aus: über die Straße, den Stadtteil, die Stadt, das ganze Land… und nun stellen Sie sich vor, wie Sie weit ausgedehnt der Raum sind, in dem das Feuerwerk stattfindet. Sie bieten den Raketen, die in Ihrem Kopf explodieren, den Raum und den Rahmen. Und nehmen einfach nur wahr. Bleiben Sie so für 10 Minuten. Lassen Sie es in Ihrem Kopf knallen, lassen Sie die Synapsen machen was sie wollen. Egal. Sie atmen ruhig und in Ihrem eigenen Tempo und geben den Gedanken allen Raum, den sie benötigen, um sich zu entfalten.


Und wenn alles gut läuft, und Sie sich auf die dritte Möglichkeit einfach mal einlassen… werden Sie nach und nach erkennen: es ist zwar ein Gedankenfeuerwerk, aber das sind nicht Sie. Sie sind der Raum, in dem das Feuerwerk stattfindet. Sie sind der Himmel, nicht die Wolken.

Alles Kinderkram!

Wer Blümchenhose, Gesänge und merkwürdige Verrenkungen des Körpers für Meditation hält, der ist schnell geneigt, das Ganze als Geschwafel abzustempeln, verständlich. Wer Meditation erlebt und erfährt, wird nichts von alledem sehen. Mein Wort darauf!:)

Das Ego kommt ins Spiel

Ihr Ego und das Gehirn sind faule Socken. Die beiden werden alles tun, um Sie davon abzuhalten, zu meditieren. Oder sich auf den Menschen, der Sie mehr berührt, mehr als Ihnen vielleicht momentan noch lieb ist, einzulassen.
Warum? Weil beide spüren, das Gehirn und das Ego, dass sich etwas Neues auftut. Etwas, das außerhalb der Komfortzone ist, etwas, das auch nicht nur immer schön ist, weil es vielleicht alte Wunden sichtbar macht. Ihr Ego wird alles unternehmen, um diesen Menschen zurückzuweisen, sich nicht wirklich mit Haut und Haaren einzulassen. Was Sie dann tun sollten? Das kann ich Ihnen nicht sagen, denn es ist Ihr freie Wahl. Es ist eine Wahl zwischen„Ich spiel das Spiel, dass ich kenne und bleibe dabei“ und „Ich will, dass es mir gut geht“. Und das Spiel, dass Sie kennen, ist vermutlich nicht das, was es Ihnen momentan möglich macht, dass es Ihnen gut geht. Klingt dramatisch, ist es aber nicht. Denn Sie entscheiden. Verlaufen Sie sich einige Tage, macht nichts, Sie kehren zurück. Gehen wieder auf Ihren Weg. Und vermutlich werden Sie das noch einige Male wiederholen, jedoch werden Sie es immer schneller bemerken und ein Gefühl bekommen: für sich.


Aber sooo schlimm ist es ja noch gar nicht
Das Ego sucht sich Wege. Immer. Und es wird Ihnen jetzt sagen, dass es so schlimm gar nicht um Sie bestellt ist. Sie haben einen netten Job, irgendwie läuft es ja doch, vielleicht sollte man einfach mal dankbarer sein, andere Menschen haben schließlich viel schlimmere Probleme.

Stimmt. Inhaltlich ist vermutlich alles richtig. Und dann setzen Sie sich hin, kommen zur Ruhe und merken, dass ausgerechnet die Ihnen gar nicht tut. Vielleicht gibt es an Ihrer Seite auch einen Lieblingsmenschen, den Sie in solchen Minuten lieber zurückweisen. Das sind die Momente, die Sie im besten Fall hellwach werden lassen. Denn Sie fangen an zu erkennen, dass es einen Unterschied zwischen Ego und Ihrem Kern gibt. Sie werden im besten Fall einen Moment „des Erwachens“ haben, der Ihnen klar den Unterschied deutlich machen wird. Und ich bin sicher, dass es ein Schlüsselmoment sein wird. Nicht, weil dann alles gelöst ist, sondern weil Sie auf dem Weg sind. Zu sich, Ihren Wünschen und Bedürfnissen, zu dem, was Sie als Mensch ausmacht. Dieser Teil lässt Sie wirken und Ideen und Projekte auf den Weg bringen, dieser Teil weiß um seine Stärken. Und kennt seine Schwächen.


Aber ich will doch kein anderer Mensch sein!

Gar nicht selten lockt das Ego uns mit diesem Satz wieder zurück in das gedankliche Chaos. Sehr raffiniert! Aber vergebens, so hoffe ich. Denn Fakt ist: Sie werden durch Meditation kein anderer Mensch. Sie haben so nur die Möglichkeit, endlich zu dem zu werden, was Sie bereits sind. Meditation wird nicht immer nur Neues Ihnen hervorrufen, sondern wird das stärken, was Ihnen nutzt, was Ihnen Freude bringt, das, worin Sie gut sind. Und besonders: den Blick dafür schärfen. Meditation wird dafür sorgen, dass Sie das weniger nützliche, was Ihnen schadet, immer mehr und mehr wegzulassen. Und nur zu Ihrer Beruhigung: der Weg ist nicht in sechs Wochen beendet. Es gibt genug zu tun, die Welt bietet genug Option. Das ist ja das Anstrengende. Oder Aufregende.

Meditation* und Konflikte

Einen Fokus zu setzen, wenn das Leben vor sich hin plätschert, steht auf dem einen Blatt, es zu tun, wenn ein Konflikt im Raum steht, steht auf dem anderen. Meditation hilft, das innere Feuerwerk nach und nach auszuschalten und sich auf das zu fokussieren, was in diesem Moment gerade wirklich zählt. Völlig egal, ob die Konflikte nun in einem Team sind - oder mit sich selbst oder einem Lieblingsmenschen.


Werte, Haltung und Kommunikation
Kaum eine Führungskraft, die im Trubel des Alltags nicht den x.ten Workshop ins Leben rufen möchte, um an diesen Themen zu arbeiten. Verständlich. Aber wieviel leichter wäre es, wenn dies nicht inmitten der Knallerei stattfindet? Jedes Teammitglied hat sein eigenes Feuerwerk im Kopf, gemeinsam in einem Raum werden diese gar nicht selten noch zusätzlich befeuert. Wieviel leichter also Workshops, nicht nur in Konflikten, sind, können Sie vielleicht ein bisschen erahnen.


Aber ich mag das Feuerwerk auch.
Und keiner wird es Ihnen nehmen. Aber Sie allein werden entscheiden, wann Sie es hören und sehen wollen - und wann eben nicht. Und für den ganz persönlichen Jahreswechsel stehen uns immerhin 365 Tage im Jahr zur Verfügung.


Was bedeutet Meditation in diesem Zusammenhang?
Einfach nur sitzen. Atmen. Ruhe. Für einige Minuten den Fokus setzen auf das, was in diesem Moment wirklich wichtig ist. Nicht mehr. Keine Blümchenhose, keine Räucherstäbchen, keine Musik, keine Anleitung, keine Traumreise, kein Om, kein Gesang, kein Verneigen, kein Diskutieren. Nennen Sie es Meditation, nennen Sie es Konzentration, nennen Sie es, wie Sie möchten.
Setzen Sie den Fokus, um zu erkennen, was in der Konfliktsituation wichtig ist- und was nicht.
Nur sitzen. Atmen. Ruhe. Wenige Minuten. Immer mal wieder.

MediTation* in Büros. Jetzt setzt wohl alles aus - und wir uns hin?

Das ist nicht nur der Titel meines neuen Vortrags, sondern auch eines neuen Workshops. Die Kombination aus Konfliktlösung/Mediation und Atemübungen ist unschlagbar. Sie müssen nicht singen, an nichts glauben, nicht turnen, nur amten - machen Sie ja eh, in diesem Workshop einfach nur bewusst(er).
(Einfach nur atmen.)

Als Wirtschaftsmediatorin und Coach arbeite ich seit fast 20 Jahren mit Teams in Konfliktsituationen und bin immer auf der Suche nach Wegen, um jeden einzelnen Menschen zu befähigen, Konflikte zu lösen. Aber Missionierung werden Sie vergeblich bei mir suchen, heißt konkret: Wer nicht will, der lässt es - und arbeitet "ganz normal" mit mir. :)